Bioindikatoren
In alten Zeiten haben Bergleute Käfigvögel zur Anzeige gefährlicher Gasentwicklung in den Minen benutzt. Die Vögel waren das Frühwarnsystem von dem die Bergleute erfuhren, ob sich in den Minenschächten unsichere Gaspegel bilden. Daher kommt die Redensart „Kanarienvogel in der Kohlenmine“ mit der übertragenen Bedeutung „dient zur Warnung für andere“. Sandlaufkäfer helfen auf demselben Wege in der Umwelt.
In Teilen der Welt sind die Sandlaufkäfer inzwischen die Kanarienvögel für die Umwelt geworden. Sie werden als Habitatthermometer benutzt, messen aber nicht die Temperatur, sondern die Gesundheit des Habitats. Sandlaufkäfer sind so sensibel gegenüber Veränderungen der Umwelt, dass sie zu den ersten Arten gehören, die auf Pestizide, Missbrauch der Habitate und Klimaveränderungen reagieren. Weil wir durch sie viel schneller merken, wenn etwas mit der Umwelt falsch läuft, nennen wir sie Bioindikatoren. Dadurch, dass wir sie beobachten, auf ihr Verhalten achten und sie zählen, sind wir früher dazu in der Lage, Veränderungen in der Umwelt festzustellen und können etwas gegen diese Veränderungen unternehmen, bevor es zu spät ist.
Ein Tatbestand, auf den wir zählen können
Wo viele Sandlaufkäferarten zusammen leben, da finden wir auch viele Vögel, Schmetterlinge, Libellen und andere. Dieser Umstand hilft uns dabei, besonders erhaltens- und schutzwürdiges Gelände zu erkennen.
Die Tierarten vieler Teile der Welt sind noch nicht erforscht und haben noch nicht mal einen wissenschaftlichen Namen. Es dauert zum Beispiel Jahre herauszufinden, wie viele Vogelarten in einem bestimmten Gebiet leben. Im Gegensatz dazu sind Sandlaufkäfer überall wo sie leben augenfällig und leicht zu bestimmen. Deshalb werden sie überall auf der Welt untersucht. Selbst mitten im Amazonaswald können wir ganz schnell auszählen, wie viele Sandlaufkäferarten es da gibt.
Wenn wir eine aktuelle Schätzung der Anzahl von Vogelarten, Schmetterlingsarten oder anderer Tierarten eines Gebietes benötigen, können uns die Sandlaufkäfer schon wieder helfen. Wenn wir wissen, wie viele Sandlaufkäferarten in diesem Gebiet leben, können wir die Anzahl anderer Tierarten abschätzen und sparen dadurch Zeit und Geld, weil wir diese Tiergruppen dafür nicht separat erforschen müssen.
Anteil an dieser Erkenntnis hat der Umstand, dass die Sandlaufkäfer auch von unerfahrenen Wissenschaftlern gut in der freien Natur anzusprechen sind. Gewöhnlich braucht es sehr lange Zeit, Leuten beizubringen, wie zum Beispiel Vögel oder Schmetterlinge zu finden sind. Weil die Sandlaufkäfer aber so leicht zu entdecken sind, können Studenten und Laien in kürzester Zeit angelernt werden, sie zu beobachten und zu bestimmen. Auf diese Weise kann die Wissenschaft vielmehr über diese Käfer-Bioindikatoren in Erfahrung bringen.
Bibliographische Angaben:
- Artikel: Sandlaufkäfer als Bioindikatoren
- Autor: Dr. Biology
- Herausgeber: Arizona State University School of Life Sciences Ask A Biologist
- Name der Site: ASU - Ask A Biologist
- Veröffentlichungsdatum: 31 May, 2017
- Datum zugegriffen:
- Abkürzung: https://askabiologist.asu.edu/sandlaufk%C3%A4fer-als-bioindikatoren
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